sturmwarnung

der beletage fehlte heute
schon nachmittags das sonnenlicht
der himmel trug längst strubbelkopf
durch denn kaum noch ein lichtstrahl bricht
die bäume wiegten ihre kronen im
sog des des rauen böenlaufs
das ist das vorspiel erst zum tanz
der wind bekommt noch mehr gewicht

es regnet blätter allerorten in
allen tönen gelb, braun, rot
rechtzeitig noch nach haus zu kommen
scheint nun das wichtigste gebot
wer weiten weg noch hat, beschleunigt
unweigerlich jetzt seinen schritt
fühlt man doch sicherheit im warmen
wenn einem so ein herbststurm droht

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spurenlesen

auf
feuchtem pflaster
frische spuren
als schnürte jüngst
ein riesenvogel
dort seinen pfad
auf und davon
rot und dreigespitzt
am ende dunkel gespornt
blättrige spuren
der jungfernrebe

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lichtblick

dass sie
gelächelt hat
heute morgen
das erste mal
seit wochen
zaghaft
beinahe übersehen
lächelte
gab ihrem blick
pastellene farbe
und dem
tag

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abschied

au revoir, herr september!
du willst nun von uns scheiden
die verwandlung schafft klarheit
es ist jetzt an der zeit

du willst nun von uns scheiden
in der kälte der herbstnacht
es ist jetzt an der zeit
blätter bunt wie konfetti

in der kälte der herbstnacht
erste fröste sich senken
blätter bunt wie konfetti
rascheln auf allen wegen

erste fröste sich senken
deine sprache wird härter
rascheln auf allen wegen
nebel lösen konturen

deine sprache wird härter
die verwandlung schafft klarheit
nebel lösen konturen
au revoir, herr september!

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müdes elfchen

müdigkeit
lastest schwer
deckst mich zu
und wärmst mich doch
nicht

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