vorbereitungen

schon zeigt
die sonne sich
dem horizont
zugeneigt
die amsel ruft
vom hohen giebel
den abend aus
schon hüllt der
himmel sich in
zartweißes organza
im leichten säuseln
des windes die
feenstimmen laden
laden zum tanz
in der nacht
mitte

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wegrandnotizen

im
weißdorn lärmt
die spatzenbande
hinter
hecken blühen
sonnenschirme
hummeln
torkeln brummend
zu strahligen
landeplätzen
durch
den zaun tropft
glühender
mohn

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episode

er
fällt auf
in der menge
bleibt er sichtbar
wenn er läuft
der vierte schritt
ist ein hopser
er fühlt
wie die anderen
ihn beobachten mit
mienen ohne verstehen
er müht sich
ringt um konzentration
den vierten schritt
einfach nur zu gehen
und manchmal setzt
einer aus bis
zur nächsten vier
die ihn wieder
schnellen lässt
er hasst sich dafür
möchte es ablegen wie
einen schäbigen mantel
und hüpft schon wieder
die kleinen mädchen
nehmen seine hände
sehen ihn an und
laufhüpfen lachend
neben ihm her bis
er stehen bleibt
lachend
ich war heute
traurig, sagt
die eine, doch du
hast gezaubert
dass ich wieder
fröhlich bin

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alter pflaumenbaum

im geäst die weißen wolken
gestern plötzlich so erschienen
summen hörbar durcheinander
leuchten schon aus großer ferne

gestern plötzlich so erschienen
wo an zweigen quollen knospen
leuchten schon aus großer ferne
strahlend weiße blütenblätter

wo an zweigen quollen knospen
bergend duftiges geheimnis
strahlend weiße blütenblätter
lockend schöne landebahnen

bergend duftiges geheimnis
nektar sammeln fleißig bienen
lockend schöne landebahnen
von den pollen gut befeuert

nektar sammeln fleißig bienen
summen hörbar durcheinander
von den pollen gut befeuert
im geäst die weißen wolken

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tageslauf

morgens noch
sonnenstrahlen
im genick
stumpften dem
schneidenden wind
die klinge
dem tag wuchs ein
grauer lodenmantel
abgehängte himmel als
würden sie eine weile
ungenutzt bleiben
lachen klang fremd
eingegraben in kapuzen
trugen menschen
sparsame gesichter
abends dann
lag rosa schnee
unter dem mandelbaum
der wind mähte
mit neuer klinge
kalte tropfen aus
den wolken

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