vom ende einer ranunkelblüte

schüttelte
unmerklich
das haupt
schüttelte
das welke haupt
unmerklich alt
geworden über
die tage
schüttelte ab
das alte welk
gewordene
unmerklich
roten teppich
webend zu
seinen füßen
das haupt
befreit vom alten
aufrecht stolz
gereckt

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haiku No. 378

die amseln tänzeln
weltvergessen im grase
ich bin unsichtbar

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abendsonnenelfchen

heb
deinen blick
die vorstadthäuser sammeln
sonnengold in ihren oberstübchen
augenblickswunder

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abendreim

dieser abend kam heimlich
und der sturm zog längst weiter
morgens wolkenverhangen
ward, als mittag vergangen
in der dämmerungsstunde
tages himmel noch heiter

ob wir heute erfahren
wieviel sternlein dort stehen?
schickt der wind pfeifend wieder
neues wolkengefieder?
bleibst du wach, statt zu träumen
wirst du es sicher sehen

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rosenmontag 2019

morgens
unschlüssig noch
was anzuziehen sei
probierte der tag
zuerst einen wind
und wolken in
weiß und grau
liedschatten in
mittäglichem bleu?
pah! drama, drama
sollte es werden
und so griff er
beherzt in die kiste
flatternder umhang
in dunkelgrau
drönender sturmbass
und tröpfchenkonfetti
schade, dass er
längst sein licht
löschte

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