elegie #frapalymo No. 1

ich zähle die regentropfen an den zweigen
und ich erinnere noch einmal wie es war
du warst so ernst und wolltest nicht mehr bleiben
ich schwieg, denn du sprachst so unglaublich klar

und ich erinnere noch einmal wie es war
ich ahnte nicht was zwischen uns nun stand
ich schwieg, denn du sprachst so unglaublich klar
dass meine eignen worte ich nicht fand

ich ahnte nicht was zwischen uns nun stand
wir lebten lang schon in sprachlosigkeit
dass meine eignen worte ich nicht fand
wir haben uns verloren mit der zeit

wir lebten lang schon in sprachlosigkeit
du warst so ernst und wolltest nicht mehr bleiben
wir haben uns verloren mit der zeit
ich zähle die regentropfen an den zweigen

impuls: „ich zähle die regentropfen an den zweigen“ nach Hilde Domin:„abzählen der regenbogenschnur“

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 1nov17: zahlenspiel

© 2017, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

nach der vorstellung

das
tuch fährt
über das gesicht
trägt die geschichte
der letzten zwei
stunden sanft

ab

nun bin
ich wieder ich
hab meine eigene geschichte
die draußen geduldig
auf mich
wartet

© 2017, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

gefühl in bildern [5]

wo
trieb sie nur
hin
oben und unten
längst verschmolzen
zum unklar
da war kein hunger
nur der durst
nach ankunft
wenn da bewegung war
dann doch ohne
richtung

© 2017, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

gefühl in bildern [4]

licht
blendete sie
als sie
aus einer art
schlaf erwachte
der körper
zwischen schmerz
und fühllosigkeit
das treiben indes
hörte nicht auf
ihre hand
am festes geklammert
(war sie noch dort?)
spürte sie nicht
mehr

© 2017, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

gefühl in bildern [3]

schwarz
kein licht
noch immer
trieb sie
im irgendwo
fror
lauschte
still war ein
jegliches was
sie umgab
(da war doch was)
stille war auch
in ihr
sie fühlte
nichts

© 2017, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.