schiffbruch

leises glucksen
um sie herum
schwimmendes
treibgut auf
der haut der
unergründlichen
kälte sog
schrecken sie
klammert am
treibholz mit
aller kraft
ende naht
nirgends ein
glückliches
ende

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senryū No. 115

geschwätzig der tag
reduziert zum brummen in
meiner müdigkeit

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seufzer [aus der müdigkeit]

ein wenig
dornröschen
dieser teil
nach dem
spindelstich
ein wenig
langer schlaf
und nacht
ein wenig zeit
anhalten und
die welt draußen
das leben bremsen
jaja prinzen
gibt es nicht
soll mich doch
die muse
küssn

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verwunderung

so zeitig schon dunkelts
ich schaue verwundert
zeigt doch mein kalender
es ist eben August

ich schaue verwundert
war das schon der sommer?
es ist eben August
und ich denk an november

war das schon der sommer?
als die sonne uns wärmte…
und ich denk an november
ziehe höher die decke

als die sonne uns wärmte
es ist eben august!
ziehe höher die decke
und so zeitig schon dunkelts

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wie sie sich anfühlt

wie
der biss
eines vampirs
infiziert sie dich
den langen rest
deiner existenz
wie ein vampir
bist du
(nicht tot)
und lebst doch nicht
erträgst kaum
das helle und
sehnst dich doch
so stark danach
möchtest da sein
wahr genommen
und doch ist da
die angst vor
entdeckung
wie ein vampir
ein kind der
nacht die du
nur trägst
in dir

schon so lang treibt es mich um. für mich trifft es dieser vergleich gut. möglicherweise fühlt sich eine depression für andere betroffene auch ganz anders an. ich weiß es nicht. das hier ist mein gefühl.

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