von dieser zeit

da kam er also über mich
oktober mit der rauen haut
kälte, regen, sonne, wind
von allem was, schon denke ich
das er sich bloß nicht wirklich traut

noch zeigt die welt sich buntgefärbt
schon fader, bleibt die sonne aus
letzte früchte, blätterfall
was er vom sommer hat geerbt
fegt stürmisch nun der herbst hinaus

da kam er nun über uns alle
und scheint doch mehr als herbst zu sein
zwietracht, kälte, dunkelheit
wuchern, und in diesem falle
wird nicht der lenz die rettung sein

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

schau an!

die
jungfernrebe
war wohl beim friseur
sie trägt jetzt
ihr laub
rot

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unschärfe

dem jahr
wachsen neue farben
das licht nimmt
das milchig trübe
kommender nebeltage
schon vorweg
die tage wärmen noch
die nächte haben
kalte schultern
wer kann schon
noch den sommer
vom herbst
scheiden

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haiku No. 471

jungfernrebe, ach!
wie sie plötzlich errötet
empfangend den herbst

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an den herbst

ach, da bist du ja nun
kamst beinah über nacht
die natur atmet auf
braucht bald zeit um zu ruhn

ach, da bist du ja nun
rühr die farben gleich an
tauche alles in bunt
du hast sehr viel zu tun

ach, und da du schon hier
lass noch weg nebelgrau
goldnes herbstsonnenlicht
wird den farben zur zier

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