Zu neuen Küsten #frapalymo No. 17

Grænland

tänzellichter
neongrün
streifen die
silberrücken
schwimmender
gletscherkälber
im vogelschreisatten
nordnordwest
lecken wellen
gierig am
lummenfelsen
ständig reist
wind über
rotgrauweiß
duckt das
grün in
die senken
die birken
in den
schatten der
gebirge
ach erik
überall eis
und stein
rötlich wie
dein zerzaustes
haar als
du warbst
für dein
neues land
wir müssen
zurück ins
gemäßigte
unter grüner
leuchtreklame
lichten wir
anker

Impuls: Grönland (insp. by @Reticulum)

Alle Texte dazu hier: http://paulchenbloggt.de/2015/05/17/frapalymo-17mai15-groenland-unknown/

© 2015, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

offene see #frapalymo No. 6

an bord
wenn man fröstelnd
im westwind steht
eine grenze
überschreiten in
topographische
wunder
hier wo armut
so belanglos ist
wie reichtum
riecht nur der
nektar westeuropas
muss durch hunderte
kehlen laufen
verlor Ordnung
ihre schneidende
schärfe im
faltenwurf der
improvisation
an bord
fröstelnd im
westwind sehe
ich den mann
der lebt
lachend duckt
er sich im
vorraum vor
dem westwind

impuls: „nur wörter aus zwei seiten sind erlaubt“.
[ http://paulchenbloggt.de/2015/05/05/frapalymo-impuls-6mai15/ ]
meine quelle: heinrich böll, irisches Tagebuch (die ersten beiden Seiten)

Alle Texte dazu hier: http://paulchenbloggt.de/2015/05/06/frapalymo-6mai15-abteilung-der-wirbellosen/

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Zu neuen Küsten

unten

der
hölzernen haut
wuchsen buckel
aus kalk
kraterlandschaften
unter der
wasserlinie
bremsen die
blinden passagiere
auf unserem
weg
weg von
den sicheren
stränden

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Zu neuen Küsten

nacht

ein
fahler mond
zwängt sich
durch rasende
wolkenlücken
zieht seine
glitzerstreifen
über das
wallende tuch
der see
leise wispern
die tropfen
von brechenden
kanten treffen
sie auf
die schiffshaut
glucksen sie
glücklich

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Zu neuen Küsten

Sehnsucht

der ort
noch verwaist
nein
der wind
wohnt schon
hier
wirft die
möwen ins
blau wo
die träume
anheuern
für eine
überfahrt
ich halte
sie an
den händen
noch
stehen wir
ein wenig
verloren
auf dem
salzbleichen
stein der
verlassenen
pier
die luft
tief in
unsere seele
atmend

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