Auf See

– Fünfzehnter Eintrag ~

ROSSBREITEN

Gestern noch
machten wir gute Fahrt
war der Wind uns
freundlich gesinnt
Als mit dem Glasenschlag
die Hundewache endete
legte auch er sich
zur Ruhe in seine
Koje und träumt seitdem
seinen Traum vom
Kap der Stürme
Wir warten darauf das
die Langeweile ihn
wieder weckt

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Auf See

– Vierzehnter Eintrag –

Ein guter Tag zurück
an Bord zu gehen
Flirrend schwebt
Hitze über
der Stadt
den Straßen
den Feldern auf
dem Weg ans Meer

Hat das Schiff dann
endlich losgemacht
kurzes Innehalten
Zurückschauen zum Ufer
wo der Leuchtturm
in der Glut
kleiner werdend
seine Kontur
verliert

Dann
als die
erste Brise
die Segel schwellt
tief einatmen die
Luft voll von
Kühle und Salz

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Auf See

– Dreizehnter Eintrag –

Endlich
Der Hafen
Wir steuern aus
dem Sturm in
Ruhigere Wasser
Die letzten Segel eingeholt
Die Taue säuberlich aufgeschossen
Für die nächste Törn

Dann
An Land
Scheint der Boden
Immer noch zu wanken

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Auf See

– Zwölfter Eintrag –

Weiße Bögen wölben
sich schäumend zwischen
Den Weiten
Im dunklen Feld
Vom Schoner aufgerissen
Nur Schwarze Tiefe
Vergeblich strecken die
Masten sich nach
Den Wolkentürmen
Im hohen Blau
Jede Welle hebt
Den Bug und bringt uns
Dem Strand näher

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Auf See

– Elfter Eintrag –

Die Böe drückt
Tief den Bauch
Des Schoners in
Die Wellen

Relationen
Verschieben sich
Meine Füße kommen nicht
Mehr berührungslos an
Einander vorbei
Der Türbogen weicht
Mir aus und die Taue
Schnappen nach mir

Laut stemmt sich der
Wind in die Takelage
Heult und kreischt
Und schüttelt das Tuch
Laut ächzt der Großmast
So dass der Skipper seine
Kommandos zu flüstern scheint

Dann hebt sich der Rumpf
Ich atme die Luft die
Voller Meer ist

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