irgendwie tot

die
welt steht still
ich blättere in
alten kladden
sehe meine schrift
lese wort für wort
was mich einst bewegte
rührt mich seltsam an
wie der duft von
kamillentee es tut
rührt mich seltsam an
weil es mich nicht
mehr berührt

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zustand

was für ein sommer
jubeln die einen
was für ein sommer
stöhnen die anderen
was für ein sommer
frage ich mich
und suche in
leeren kisten
nach passenden
gefühlen

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ernüchtert

irgendwie
bin ich
zurückgekehrt
und kam doch
nicht an

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zum wandern

auf dem
langen weg
bergab eine
auszeit nehmen
um aufwärts
klimmend gipfel
zu stürmen
durchatmen und
innehalten
aufsteigen
um nicht
unterzugehen

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vergessen

der abend
zieht wolken
über sich hinweg
dämmerung spielend
es ist wohl sommer
ich vergesse es
gerade wieder
spüre leichten wind
und lastende schwere
ich weiß gar nichts
mehr vom sommer
fliegen denn wenigstens
die libellen?

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