fehlschlag

nichts
ich grabe tief
und finde doch
nichts
sitze ganz still
schließe die augen
und schaue in
mich hinein
atme nicht
dass mir nichts
entgehen kann
doch da ist
noch immer
nichts
vom versuch
sich an das fühlen
zu erinnern

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verloren

von
der see her
das geräusch
zerschnittener wellen
gut lag der schoner
im wind
felsen und vögel
waren längst
außer sicht
als ich merkte
dass da niemand war
außer mir allein
kein leichtmatrose
kein bootsmann
und kein kapitän
ich griff das ruder
und wusste nicht
den nächsten hafen
ich hielt das schiff
im wind kurs unbekannt
bis ich entkräftet
einschlief
unruhig mich wälzend
wie das krängende
schiff

als ich erwachte
war da kein schiff
zerwühlt meine
bettstatt
und der kurs
nicht klar

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beschluss

ich lass
den sommer einfach
ziehen
er ist
nicht auf mich
angewiesen
nichts erwarten
passieren lassen
was passiert
den sommer
das sein

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seensucht

es
wär nun zeit
in see zu stechen
doch bin ich fern
von allen meeren
höchste zeit
an bord zu gehen
doch fehlt mir
der schoner
rechte zeit
die route
zu bestimmen
doch der kompass
kam mir abhanden
vor langer zeit
so häng ich
hier fest
den kiel auf
grund

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eingeschlossen

sie mag
nicht reden
sie meint dass sie
nichts zu sagen hätte
nicht immer
und doch viel zu oft
mag sie
nicht reden
vielleicht weil
ihre worte niemand
wichtig nahm
damals
wenn sie
gefragt wurde nach
dingen die nur
erwachsene erfragen
wenn sie die
erwarteten antworten
nicht hatte
weil sie
ein kind war
nicht wissend was
diese erwachsenen
wissen wollten
die nichts wissen
wollten von ihrer
welt die sie
gelegentlich belächelten
doch ihre worte
hatten meist
gestört

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