abendreim

der abend unter tiefem himmel
mit dichten wolken abgehängt
sie schimmern rötlich von dem stadtlicht
das stetig in die höhe drängt

der abend unter tiefem himmel
woanders fällt daraus längst schnee
die temperatur wieder frostig
reicht noch nicht für eis auf dem see

der abend unter tiefem himmel
kein stern wird da sein in der nacht
ich kann im schlaf mir welche träumen
wie tage, da die sonne lacht

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

wie es sich anfühlt

wann soll das
gewesen sein
dass ich
an der spindel
mich stach?
und wenn mich nun
morpheus hinab zieht
in sein dunkles reich
wie lange darf
ich bleiben?
dass nur alle
stille sind!
der prinz soll sich
zeit lassen

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

nachtmahr

wenn es im winter früh schon auf dem heimweg dämmert
dann wirkt der viel mehr als nur geheimnisvoll
und grauslich auch, ich fühle mich belämmert
und frage mich, ob ich nicht lieber rennen soll

es ist so schreiend still, die großen dunklen bäume
stehen nur da, als wären sie aus pappmaché
es ist, als ob im schlimmsten meiner träume
ich allerorten dunkle böse geister seh

dann kommt der ort, da wo die alte eiche
ganz knorzig ihre arme in den himmel reckt
ein anblick wie eine verrenkte leiche
obzwar ichs weiß, werd ich ein jedes mal erschreckt

und wenn dann später noch ein grauer nebelfetzen
vom boden hochsteigt bis hinauf zum wipfel
den allerletzten mut mir wandelt in entsetzen
ein knackend zweig treibt dieses auf den gipfel

wenn irgendwann viel später dann zu hause
im bette schweißgebadet ich erwacht
merk ich, der alb war doch nur eine flause
schüttle ihn ab und gleite in die nacht…

© 2023 – 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

nachtreim

dunkel ist es längst geworden
der himmel warf noch mal mit schnee
er trägt dabei den dicken vorhang
so dass ich keine sterne seh

aus den mauerscharten scheinen
lichter, die sehr weit zu sehen
manche bläulich, nervös flackernd
andre leuchten warm und schön

auch in meiner stube tanzen
kerzenflämmchen sehr adrett
wenn sie langsam dann verlöschen
wird es zeit, ich geh zu bett

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stürmischer abend

in den gassen
ist ein toben
kehrt das unterste
nach oben
heult an ecken
zerrt am bäumen
dunkle vorlage
zum träumen
wer nich raus muss
der bleibt drinnen
sieht am fenster
regen rinnen
bei heißem tee und
flackernder kerze
wärmequell für leib
und herze

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