bitte

komm, nacht, zeig
mir die kalte schulter
schon lang zerfließen
mir die träume
ich werde meine tür
einen spalt offen lassen
dass du, morpheus
zu mir findest

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

freitag

am abend
der woche
sitzt da schüchtern
ein bedürfnis
nach alleinsein
ruhe und stille
und wartet auf mich
dann
in der dämmerung
tanzt noch immer
der tinnitus
polonaise durch
alle gänge

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berührt

abends
drängt der wind
zum fenster herein
sieht sich um
streicht meine haut
wenn ich nur wüsste
wer ihn mir
gesandt…

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abschiedsblues

am abend bleibt der himmel leer
die mauersegler zogen fort
vielleicht sind sie schon überm meer
südwärts, an weit entferntem ort

die mauersegler zogen fort
hier blieben sie nur kurze zeit
südwärts, an weit entferntem ort
fliehen lang bevors hier schneit

hier blieben sie nur kurze zeit
sie zogen ihre jungen auf
fliehen lang bevors hier schneit
bis der april beginnt den lauf

sie zogen ihre jungen auf
tanken nun kraft in afrika
bis der april beginnt den lauf
nun warten wir bis nächstes jahr

tanken nun kraft in afrika
vielleicht sind sie schon überm meer
nun warten wir bis nächstes jahr
am abend bleibt der himmel leer

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abendreim

der mond verschleiert sein gesicht
mal seh ich nase, mal das kinn
das wolkengrau teilt stets das licht
und macht, das ganz verwirrt ich bin

der mond verschleiert sein gesicht
ich wohne seinem spielchen bei
die ganze sichel zeigt er nicht
als ob was nicht in ordnung sei

der mond verschleiert sein gesicht
mal zeigt er kinn, mal seine nase
warum erst tut, das weiß ich nicht
oh, wie ich diesen zustand hasse!

der mond verschleiert sein gesicht
ich mein, ich hör ihn leise schmunzeln
ich schlafe ein. dann träume ich
der mond hätt höllisch viele runzeln…

bäh!

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