Auf See

– Dritter Eintrag –

Das Tau liegt
In der Faust
Halte es fest zieh
Spann das Segel

Der Wind tobt
Wehrt sich stellt
Sich gegen dich
Will dich umwerfen
Rüttelt an der Takelage

Das Tau bäumt sich auf
Halte es fest lass es
Nicht durch die Hände gleiten

Dreh die Segel
Fang den Wind ein
Nutze seine Kraft
Er wird dich
Vorwärts bringen

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Gedanken einer Mutter

Für Philipp (1987)*

Nun
Da du nach mir rufst
Mich brauchst
Meine Liebe und
Sorge spürst

Freue ich mich
Bin ich traurig

Und frage mich
Ob du
Immer nur mich
Brauchen wirst

Und ich misse den
Mann an deinem Bett

* ich habe beim Kramen alte Aufzeichnungen gefunden. Dabei die Zeilen, die mich sofort zurück versetzt haben in meine Welt als junge Mutter. Die Gefühle sind immer geblieben. Deshalb habe ich es nur ganz wenig überarbeitet.

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Auf See

– Zweiter Eintrag –

Verloren auf dem
Meer der Sehnsucht
Mein steuerloses Schiff
wie Treibgut von den
Wellen auf und ab geworfen

Nah an der Küste
Wähnte ich mich
So ich noch Land sah
Ein trügerisches Bild

Wenn ich dann
Land erreichte
Wollte ich bleiben
Und war doch
Nicht zu Haus

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7

Es blitzte schon lang

Nun da der
Donner grollte
Gingen wir
Ganz schnell in
Deckung
Verschanzt im
Gegenüber

Nun witterte es
Heftig und keiner
Bewegte sich
Wir konnten zusammen
Nicht kommen
Der Zorn saß
Viel zu tief

Saß zu fest im Hals
Schnürte uns
Die Kehlen
Drückte jeden
Tiefer hinter seinen
Wall aus Worten

Dann trat Ruhe ein

Zögernd
Kamen wir hervor
Jeder den
Himmel genau prüfend

Wie warmer Regen
Dann die Umarmung

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6

Da sind wir nun
Sehn uns an über
Die Trümmersteine der
Zerbrochenen Träume
Auf denen
wildem Beifuß gleich
die Ängste sprießen

Regungslos
Verharren wir wie
Kitze im Warten auf
Die Rückkehr der Mutter
Unsichtbar sein für
Das Ungemach
das wir vermuten
Auf Dem Weg

Da blüht etwas
Neues in all dem
Wust lässt
Farbe wachsen
Dieses winzige
Kleine Gänseblümchen
Der Hoffnung

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