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– NEIGUNGEN –

Ich neige mich
Ich verneige mich
Ich neige mich Dir zu
Ich neige zuweilen dazu
mich zu verneigen
Mich Dir zuzuneigen
bin ich geneigt
Kannst Du meine
Zuneigung spüren
Deiner Zuneigung bin ich
Nicht abgeneigt

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Ich erwachte
öffnete die Augen
und suchte Dich

Ich suchte in
meinen Zimmern
meinem Dasein
meinem Herzen
und konnte
Dich doch nicht
mehr finden

Die winzige
Spur noch in
meinen Gedanken
wird bald
verwehen

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Auf See

– Neunzehnter Eintrag –

Der Bootsmann sah
ihn als erster
rief es uns zu
und zeigte auf
die spiegelnde See
Ungläubig kamen die
anderen an Deck
suchten lang mit
Augenschlitzen
gegen die Sonne
die Wellen ab
Da
ein dunkler Schatten
dem weitere folgten
wie eine Eskorte
dann teilte der erste
Wal das Wasser als
müsse er nach uns sehen
tauchte ab und verschwand
eine Fontäne Blas
hinterlassend wie
zum Beweis seiner
realen Existenz

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ERNÜCHTERUNG

So lange war ich nicht bei Dir
Ich merkt es Deiner Freude an
Auch ich bin plötzlich überrascht
wie sehr man sich vergessen kann

Du sagst zu mir: Da bist Du ja
bliebst aber ziemlich lange fort
Ich bin davon ganz deprimiert
Weißt Du für mich kein liebes Wort?

Ich kam zu Dir wie immer schon
zu Dir der nur zu Hause saß
Du weißt nicht wer ich für Dich bin
Ich weiß warum ich Dich vergaß

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Auf See

– Achtzehnter Eintrag –

Der Wind frischt auf
drängt stärker ins Tuch
legt die Mastbäume schräg
verwandelt das Deck in
eine gischtnasse Rutschbahn
In seiner Gesellschaft
die Wolkenbank die
drohend sich anschleicht
und das Meer schwärzt
Die Böen zerfetzen die
Rufe der Mannschaft die
sich zum Halsen noch immer
behände auf Deck bewegt
Langsam dreht der Schoner
richtet den Rumpf auf
Ein gleichmäßiges Heben und
Senken löst das Schlingern ab
Segel werden gerefft
Enden aufgeschossen
Aufatmen in der Ruhe
bevor der Wind zu
toben beginnt

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