Es ist ein Schnee gefallen…

Es ist ein Schnee gefallen
wann es ist noch nit Zeit
Man wirft mich mit den Ballen
Der Weg ist mir verschneit

Mein Haus hat keinen Giebel,
es ist mir worden alt.
Zerbrochen sind die Riegel,
mein Stübelein ist mir kalt.

Ach Lieb, lass dich erbarmen,
dass ich so elend bin
Und schleuss mich in dein Arme:
So fährt der Winter hin.

Ich hatt‘ mir erkoren
ein minnigliches Leut
an den hab ich verloren
mein Lieb und auch mein Treu

Das Liedlein sein gesungen
von einem Fräulein fein
ein ander‘ hat mich verdrungen
dass muss ich gut la’n sein. (Volksweise, 15. Jhdt.)

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Nur zögernd wollt es Winter werden
Endlich fing es an zu schnein
Weiße Walzer vor dem Fenster
Ich schau hinaus und bin allein

Hier in der Stube brennt die Kerze
Das Flämmchen gibt mir ein Gefühl
von Wärme der ich sehr entbehre
Von der ich gern umhüllt sein will

Die Illusion ist eine kurze
Nur für Momente hält sie an
Dein Lachen fehlt, deine Umarmung
die mich ganz tief erwärmen kann

© 2014, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

Haiku No. 44

Schnee tanzt am Fenster
luftigleicht vorbei und lässt
alles stiller wirken

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Haiku No. 43

Nächtlicher Zauber
Weiße Ballerinen sacht
zu Boden schwebend

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Kür

Auf dem
frühen Weg
sich aufs
Glatteis
begeben
Warmlaufen
für den
Tag
Was
kann
dann
schon
noch
kommen

Die Pirouetten
werden durch
Eleganz
überzeugen
und auch
den Toeloop
wirst du
stehen

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Aufschub

Die Augen
noch geschlossen
Die Wärme
des Bettzeugs
umfängt mich
wohlwollend
Noch trennt
sich Traum
nicht vom
eindringenden
Morgen
Reglos liege
ich hoffend
dass der Traum
noch ein wenig
verweile

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