Feierabendtraum

Ich bin nach Haus und nah zu Dir
am Abend nun gekommen
In Deine Nähe eingehüllt
ist mir der Stress genommen

Ich schließ die Augen, hör Dir zu,
erzählst Du mir vom Tag
Erleb ihn noch einmal mit Dir
gemeinsam, wenn ich mag.

Die Wärme Deiner großen Hand
umfängt mich, macht mich weich
Und langsam bringt die Müdigkeit
mich in des Schlafes Reich.

Ich falle in den tiefen Traum
wo ich durch diese Welt
mit Dir gemeinsam fliege und
nur Deine Hand mich hält

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Trügerisch

Tage
an welchen
ich Freude empfinde
und es sich falsch
anfühlt

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Leere Fensterbank

Ich sitze
im Chaos
Die Fenster –
leergeräumt –
wirken nackt
meine Wohnhöhle
so schutzlos
mein Dasein
so durchsichtig
wie meine
Fensterscheiben
Ich misse
den Schutz den
meine grüne
Fensterbank
mir bietet
Doch nur bis
der Handwerker
sein Handwerk
vollbracht hat
Dann setze ich
meine Hecken
aus Ficus, Aloe
und Sansiveria
wieder an
ihren Platz

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Jenes Fenster

“Man kann nicht immer allein sein. Das geht in den Kopf.”
(Horst Buchholz als Monpti im gleichnamigen Film. Regie Helmut Käutner)

War das nicht
jenes Fenster
hoch über
den Dächern
der Stadt?
Wo Claire
ihren Monpti
fand mit
seinen Träumen
Wo sie ihm
sein Mädchen war
seine Muse
seine Frau
Wo sie ihre
Träume mit
seinen verwob
Wo eine Liebe
zweier einsamer
Seelen ganz
zart begann
War es nicht
hier oben
wo sie wuchs?

Und sie
endete
abrupt
weit unten
auf dem
rauen Pflaster
dieser Stadt

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Bild: Dächer II by. Silvia Springorum

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