oase

so
viel zu sagen
der vorrat
an worten
auf der
expedition durch
den tag längst
verbraucht
zwischen den
frischen blättern
aus den gedanken
anderer die
bälge füllen für
das morgen

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vom mauersegeln

ins drohende
quellen der
wolkenberge klingt
dieser spitze laut
mal um mal
gesponnen in
ein feines netz
aus flugbahnen
kraftvoll wendig
wie aus purer
freude am sein
bis der beginn
des regens die
zarte trommel
hinzugesellt

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ein schicksal

wenn sie durch die tage kroch
fragte sie ächzend sich warum
sie ihr haus stets bei sich trage
manchmal schien ihr das sehr dumm
wenn sie in engem weg feststeckte
drängte sich ihr auf die frage

sie sah ihre schwestern die
bar jeder immobilie schlank und
ohne last durchs leben glitten
ach, wie diese wollt sie sein
nackt und schlank und völlig frei
sie hatte wohl genug gelitten

so kroch sie hin an jedem tag
trug schwer am haus, am schicksal auch
das hätte sie wohl nie verwunden
als dann die krähe zu ihr flog
zog sie schnell ein den kleinen bauch
war flugs in ihrem haus verschwunden

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haiku No. 325

der wilde abendwind
wohin zog er nur weiter
die stadt grummelt leis

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haiku No. 324

silhouetten, schwarz
tanzen sie im abendwind
lindenblättrig. still

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