gedanken

so kalt und dunkel sind die tage
und voll von wind und frost und schnein
man meint es müsse winter sein
und bald schon bessre sich die lage
doch mit den kühlen weißen flächen
schmilzt längst auch die gewissheit fort
es würde wärmer hier am ort
solang im herz das eis nicht brechen
mag, wird der mensch dem menschen doch
aus ängsten, missgunst und aus neid
aus sucht nach macht, bedeutsamkeit
das böse sein das aus ihm kroch
und antun ihnen, von dem man flehe
dass einem es nicht selbst geschehe
ach ließ mans doch für alle gelten
dies wär die friedlichste der welten

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augenblick

in
die schale
der an einander
liegenden hände
dringt durch das
dünne porzellan
die wärme des
frischen tees
aromatischer dampf
wächst aus ihm
im wallenden
pas de deux mit
der flamme der
kleinen kerze

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schnee

kaum kommt er
will er wieder gehen
bleibt wieder nur
flüchtiger gast
grad noch ließ er
sich weiß verwehen
nun treibt ihn wieder
große hast

was hat er nur
dass er nicht bleibt
bis ich mich an
ihm sattgeschaut?
genöss ihn gern
am wochenend
dann ist er wohl
längst fortgetaut…

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heimweg

abends über
einen teppich laufen
sich aufrichtend
durch das was
auf ihn sich senkt
nur kurz lesbar
die spuren

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seufzer

als
der mond
aus seinem lichten
milchsee stieg
war er
so klar
wenn es doch
immer so einfach
wäre!

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