fundbüro

verlorene gedanken
nie mehr zu ende gedacht
verlorene träume
nicht nur vom ende der nacht
erfrorene gefühle
werden hier wieder warm
verlorene freunde
manche kamen im schwarm
verlorene seelen
finden täglich sich ein
irgendwo zwischen ihnen
muss auch meine wohl sein
das verlorene zu ordnen
saugt die kräfte mir aus
was hier landet holt selten
jemand wieder heraus
ich frage mich ob denn
niemand all das vermisst
und ich weiß es doch längst:
die menschheit vergisst…

© 2025, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

keine ahnung

wie bitte
schreibt man ein gedicht?
ich weiß es nicht
notier meine
gedanken bloß –
mal klein, mal groß
weil es mir
gut tut und bringt spaß
vielleicht ists dass
jemand beim
lesen wird berührt
und gleiches spürt
sag mir, wie
ist denn ein gedicht?
ach, sags mir nicht

© 2025, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

kleiner abriss

da leben zwei seit vielen jahren
gemeinsam nebeneinander her
wie es begann erinnern beide
wie es bis hier kam, doch längst nicht mehr

es schien doch eben erst gewesen
als sie sich trafen jung und leicht
und wann gab es nur jenen kippunkt
wenn das gefühl des schwebens weicht?

sie kennrn an sich alle macken
längst stört was damals amüsant
manchmal erhellt sie ein erinnern
was einst man an einander fand

ertragen stoisch beider leben
beinah wie ochsen unterm joch
halten sich für stark verbunden
wähnen sich glücklich, leiden doch

sie liefen ja nicht auseinader
gewohnheit ist ein starkes band
nur manchmal missen sie die liebe
die einst still unbemerkt verschwand

© 2025, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

eines tages

eines tages
wirst du mich
treffen
vielleicht
zeigst du dich
mir sofort
vielleicht aber
wartest du
im verborgenen
schaust und
wägst ab
eines tages
wirst du mich
fällen wie
einen alten baum
dann wird nicht
das leben enden
nur mein sein
und meiner
gedanken
faden

© 2025, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

megaptera* #sammelstelle

klein bin ich
unter den anderen
die mit mir
die welt durchstreifen
leicht bin ich
unter den großen
die mich begleiten
in den tragenden wassern
der weiten ozeane
groß bin ich
für euch und schwer
und unter den meinen
muss ich noch wachsen
um schritt zu halten
wenn sie rufen mit
den gesängen die immer
ein wenig schwermut
zu tragen scheinen
in den meeren wo
ich auf meine mutter
warte die heimkehrt
zu mir aus der
schwärze der
tiefe

*megaptera ist ein buckelwal

impuls: medientransfer
samuel barber: adagio for strings op. 11

alle texte lest ihr hier: sammelstelle für poetische momente

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