erstarrt

deine hände
so tot
regungslos
wanderten so lang
schon nicht mehr
über warmes holz
oder kalte häute
tonlos dein mund
nicht einmal ein
leichtes beben
deiner lippen
einzig im blick
dieser schrei

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frau holle ist einsam

an
ihrem fenster
weit droben
in ihrer welt
in die man
fallen muss
steht die alte dame
lang schon hatte sie
niemenden mehr
zu gast
am fenster
schon lang kein
bettzeug geschüttelt
dort also
hoch droben
steht sie
träumt von mahlen
mit goldmarie
vor sich das brett
denn dünnen teig
schabend in eine
handvoll zarter
flocken

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am tagesende

es wird abend
wieder tanzt
die flamme
auf spitze am
docht
knips den
tinnitus aus
ich will die stille
schreien hören

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an die müdigkeit

ach
du bists
hängst an mir
fest verankert wie
eine unreife frucht
ja
ich kenne dich
ich kenne deine treue
hast mich ja begleitet
alle zeit die ich
erinnern kann
mich beschwert und
gefällt zuweilen
ach
du einzig treue
wieso ich
hör mal
falls du längst
mich verlassen willst
winke ich dir
gerne nach

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vom heimweg

tiefer
am horizont
eine herde fahler
wolkenkissen
drüber ein schräger
sichelnder mond
als fiele er durch
das nachtblau
ins weiche

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