so oder so

das grau der tage ermüdet mich
vielleicht färbt das müde alles grau
mir fehlt die wärme in den farben
das grau der tage ermüdet mich
da ist nur ein fahles licht
das fadenscheinigkeit erhellt
das grau der tage ermüdet mich
vielleicht färbt das müde alles grau

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elegie

jetzt, da es herbst geworden
scheint auch die welt zu dunkeln
im grau ist kaum ein funkeln
feuchtkalt wehts aus dem norden

wo sind die nebeltage
die alles harte decken
wo kann ich mich verstecken
in aussichtsloser lage

will eine höhle finden
dem winter zu entschlafen
der frühling sei mein hafen
wenn grün sprengt graue rinden

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herbst

das jahr ist längst schon in der mauser
und kleine plüschigrote lauser
suchen nach nüssen, sich zu mästen
auf den fast schon kahlen ästen
bald werden dort wo sie jetzt flitzen
schwärme schwarzer krähen sitzen
die nach futter für sich gieren
und die welt laut kommentieren
es werden kalte winde heulen
die bunten blattteppiche verteilen
dann trägt das jahr längst eine platte
wird missen, was der sommer hatte
vielleicht fällt darauf weißer flaum
der frühling bleibt noch lange traum…

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haiku No. 454

unter dem weißdorn
wie kleine bunte hände
gefallenes laub

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versöhnlich

abends wurde
die kühle luft
feucht und weich
als wollte sie
den herbst
entschuldigen
vielleicht auch
nur weil ich
für die sonne
keinen blick
heute hatte

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