ende august

schwalbengespräche
auf telegrafendrähte
wie perlen gefädelt
weizenfelder frisch
vom friseur zwischen
trocknenden maissäulen
schwärmende bienen wie
rauch über den bäumen
stählerne dinosaurier
im staub nackter böden
über allem flirrt schon
ein herbstversprechen

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

vom tage

ein ächzen
als roter faden
schatten als
illusion
bewegung wie
waten in honig
atemzüge wie
auf hohen gipfeln
ein ächzen klebt
an allem
der abend naht
seufzend
ankündiger
der nacht
er kennt sie
längst

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tagesbericht

erst wurd es hell
in diesen tagen
nicht mehr so schnell
wie noch vor wochen
als doch das jahr
– schau im kalender –
noch jünger war

der ganze tag
war voll der dinge
nicht alles mag
man, viele pflichten
um brot und haus
sich noch zu leisten
schlecht sähs sonst aus

schon kam die nacht
und das viel eher
als man gedacht
was noch passierte
weiß ich nicht
ich bin zu müde
lösch das licht

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vorahnung

was wär, wenn schon die vögel zögen
weil nah der winter steht bevor
wenn sie längst schon nach süden flögen
flöhen vor dem, was steht bevor

wenn tage dunkeln, nächte kühlen
auf allem breitet sich das eis
könnt ihrs in eurem herzen fühlen
habt acht, in kälte stirbt es leis

ziehen die vögel, bricht sich bahnen
das ungemach der dunklen zeit
sie wissen wohl, was wir nur ahnen:
zieht euch warm an und seid bereit

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vom wege

winzige
pagodendächer
hellgrün
übereinander
geschichtet
zittern gebunden
in trauben
zwischen den
hopfenranken
im unsteten
augustwind
als gebe
der herbst uns
einen ersten
fingerzeig

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