wege

übers land gehen
durch grün dort
wo bäume den boden
mit schatten belegen
durch staubiges gelb
wo der weizen reif
die köpfe hängen lässt
über hartes grau
wo das gras längst
vom gleißenden
stern verbrannt
schwindsüchtig flüstert
ein bach kühle sagen
am nahen ortsrand
spuckt ein schlauch
regenbogen in rosengrün
stickt bunten beeten
perlen in die farben
am weg übers land ein
spalier vieler bäume
schatten spenden
die meisten längst
nicht mehr

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

vom nieseln

draußen raunt es in die nacht
dem wolkengrau entkommt ein nieseln
ich schließ die augen, und es klingt
wie der fall von kleinen kieseln
wie heimelich es drin doch ist
wenn draußen kleine tropfen rieseln!
ich stell mir vor, dass eifrig sie
reinigend durch die lüfte wieseln
es macht mich froh. und schläfrig auch
höre ich dieses leise grieseln
es bringt mir schlaf in frischer luft
von mir aus kann es weiter nieseln…

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juli-dystopie

über dem weizen dieses flimmern
hoch oben stirbt der sang der lerche
im gnadenlosen sonnenfeuer
über dem weizen dieses flimmern
man atmet staub bei allen schritten
auf regen wartet man vergebens
über dem weizen dieses flimmern
hoch oben stirbt der sang der lerche

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geseufzt

der tag
ein langer seufzer
der wind kann
die illusion von kühle
nicht mehr schaffen
ein paar luzente wölkchen
verschleiern nur wenig
aus nordost brandgeruch
ein langer seufzer
dieser tag

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tagtraum

wie schön
wäre es jetzt
wäre ich am kai
wo der schoner mich
schon erwartete
in die wanten
hinauf zu steigen
zu befreien
das bramsegel für
den tanz im wind
für eine große fahrt
ich ließe mich
nicht lange
bitten

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