tintlinge

aus dem
weichen polster
des grases
schieben sich
kleine schirme
öffnen langsam
beschatten
die krabbler
um sie herum
ersehnen regen
jetzt ehe ihr
schutz zerfließt
mit der zeit

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wandel

die jungfernrebe
trägt schon perlen
sie arbeitet an jenem blau
das, wenn es leuchten wird
zwischen gerötetem laub
an graukalten tagen den
sommerhimmel erinnert
der wind strebt ungestüm
durch gilbenden sommerflieder
auf der suche nach losem
und seht sich nach herbst
in den kornellen leuchtet
das erste herbe rot
bald schon trägt es
den geschmack des
abschieds

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vom wegrand

der
schmetterlingsflieder
trauert
da steht er
herausgeputzt
wartet auf
seine liebhaber wie
eine vergessene braut
ein paar hummeln – schön
eine holzbiene, schwebfliegen
ein paar käfer wohl auch
schwer
hängen seine blüten
und finden doch ihre
falter kaum
mehr

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so ist das

der abend
dunkelt nach
die augen
werden schmal
ich schaute
nach den sternen
wären sie morpheus
nicht schnuppe

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august-elegie

der himmel hängt voll wolkengrau
der raum darunter scheint so leer
die mauersegler brachen auf
sie zogen mit dem juli fort

der raum darunter scheint so leer
und lindenkinder, windbewegt
sie zogen mit dem juli fort
nur zaghafte halten noch fest

und lindenkinder, windbewegt
im fallen gilben sie das gras
nur zaghafte halten noch fest
bis sie auch hubschraubern im wind

im fallen gilben sie das gras
wovon wohl träumen die am zweig?
bis sie auch hubschraubern im wind
ob sie sich auf den frühling freun?

wovon wohl träumen die am zweig?
die mauersegler brachen auf
ob sie sich auf den frühling freun?
der himmel hängt voll wolkengrau

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