juniabend

wie
doch das licht
am abend anders wird
das flache helle
bekommt samtenen raum
der die haut nicht wärmt
jedoch alles in der tiefe
milde wird das gemüt
zärtlicher wachsen
gedanken und heben
luftiglau ab hinauf
ins abendlicht

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wegrandnotizen

im
weißdorn lärmt
die spatzenbande
hinter
hecken blühen
sonnenschirme
hummeln
torkeln brummend
zu strahligen
landeplätzen
durch
den zaun tropft
glühender
mohn

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cetonia aurata

würdevoll schreitet er
der keine krone hat
im blütenschnee einher
in smaragdenem ornat

ganz ruhig pas à pas
die dolde er besteigt
er fürchtet feinde nicht
wie mir sein funkeln zeigt

trifft ihn ein sonnenstrahl
dann leuchtet golden er
ich neid ihm seine ruhe
im duftgen blütenmeer

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geöffnet

man
sollte meinen
die natur müsse
verwaist sein
alle welt
ergießt sich in
die engen gassen
der stadt
erinnert an einen
späten spaziergang
zu ostern
nur
das gewitter
ist neu

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vom wetter

der abendhimmel türmt skulpturen
aus weißem dampf und färbt sie grau
der wind weht sie noch ziemlich lau
gemächlich über stadt und fluren

der stoff wird dichter, der bedeckt
des einst noch klaren himmels blau
ich schaue hoch, weiß nicht genau
was in den wolkentürmen steckt

ich mal mir aus was wohl passiert
kommt blitz, kommt donner, hagelschlag?
der wind, der noch nicht stürmen mag
hat derweil alles fein planiert

nun ziehn die wolken abgeflacht
(nichts von skulpturen mehr zu sehen)
kann irgendwann zu bette gehen
es bleibt wohl ruhig heute nacht

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