volle wucht

wie
gischtige brecher
schlagen weißblühend
die prachtspieren
über die schartige
backsteinmauer
darunter glutnester
vom klatschmohn
hände gleiten über
mannshohes gras
der wind trägt
wildrosendüfte

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vom tage

juni kam
mit einem hauch
von sommer
heller wurden
die langen tage
blüten quellen
durch hecken
und die langen
beine des korns
lerchensang und
gabelschwänziges
kreisen im blau
meine leichtigkeit
die suche ich
noch immer

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verwirrung #lyrimo No. 31

ach puck
wem tröpfeltest du
das magische wasser
auf die augen
war es doch jener nicht
der nun sie verfolgt
den sie begehrte
welche verwirrung unter
dem vollen bleichen mond
in oberons reich
tummeln die geister sich
vom übermut geschlagen
unter der schlangenkönigin
strenggütigem blick
und wussten wir nicht
ohne seinen monströsen
kopf längst schon
dass dieser oder jener
ganz sicher ein esel ist?
wenn es nur immer
so leicht wäre
die augen zu öffnen nach
tiefem traumhaftem schlaf
und alles hätte ein
gutes ende

impuls: „sommernachtstraum“

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langsamer abschied

nein
er will bleiben
noch ein wenig
bevor er so lang
in der ferne
weilen muss
und so wirft er
noch einmal alles
in den ring
juliwärme und
sonnengold
kräftige farben
und fruchtige süße
auch ich möchte
ihn halten und
kann es doch nicht
und so lasse ich
ihn langsam gehen

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haiku No. 412

der duft beim pflücken
die wärme der herbstsonne
unter roter haut

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