armada

am rand der klippe
der grenze des festen
wirft sich der augen
blick in die weite
sehnsuchend die ferne
da! weißes tuch
tüpfelt die bläue
windbewegt vorwärts
strebend die hellen
flächen geblähte
großsegel neben den
kleinen die an
der rah man findet
klüver und besan
unbeirrt streben sie
ihrem ziel entgegen
vorbei an der klippe
immer neue drängen
ich schaute es gern
stunden lang
meine klippe ist mein
stadtfenstersims mit
himmelsblick

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sonntagabend

der hof
leert sich
es verwaisen
die bänke da
sonntagabendrituale
von den eltern
ausgerufen die kinder
nach hause lotsten
wild rufend tippen
die mauersegler
den himmel an

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einschluss

und
vor der tür
ein sommer
licht wärme
geschäftigkeit
farben gerüche
begegnungen
mauerseglerschreie
wecken erinnern
an den sommer
vor der tür
das leben

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mein klatschmohn

ach, seine zeit war nur sehr kurz
seinen schmuck warf er längst ab
es bleibt mir die erinnerung
oh, dieses unglaubliche rot!

seinen schmuck warf er längst ab
nun schwillt allmählich ihm der kopf
oh, dieses unglaubliche rot!
der wind hat alles längst verweht

nun schwillt allmählich ihm der kopf
kein letztes blatt verhindert es
der wind hat alles längst verweht
im haupt reift schon die neue saat

kein letztes blatt verhindert es
es bleibt mir die erinnerung
im haupt reift schon die neue saat
ach, seine zeit war nur sehr kurz

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durst

dürstend
unstillbar nach
dem was fließt
was glättet und
sättigt all die
trockengefallenen
risse im sein
schrundig klaffen
sie wie wie die
sperrenden schäbel
hungriger vogeljungen
unersättlich alles
verschlingend was
das wachsen braucht

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