vom tage

die wege vergraut
feucht zieht kälte
in den körpern auf
begegnungen treffen
nicht hinter
die fassaden aus
stoff und stein
und vorurteil
was du erblickst
kannst du doch
nicht sehen
sag mal
dunkelt die zeit
oder ist das
der nebel?

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besucher

reif
stumpft die
gräser um den
schwarzen stein
davor er steht
schaut hinab als
kreuze er dort
den klaren blick
eines anderen wesens
lange, schweigend
versunken im ernst
steht er scheinbar
fest gefroren in
trauer und weißem
frost sein stummes
zwiegespräch mit
dem grund seines daseins
als es dunkelt, endlich
streckt er den rücken
dreht sich um und geht
die steifen hände reibend
in wolken vor seinem mund
kondensiert ein fluch
auf den frost der ihn
zwackend erinnert
dass er noch
lebt

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schneefall

wie leicht
die flocken fallen
ich höre die stille
ihrer berührung
treffen sie meine haut
rinnt bald dort
eine träne
leicht legt das weiß
sich auf die gründe
ein leeres blatt
dass auf eine erzählung
wartet

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moment

im schnee spuren
des alten roten katers
wann kam er vorbei?
dunkelheit bot ihm deckung
längst schon döst er im warmen

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liebe und schnee

wie doch
anfangs noch
alles so leicht
schien und mild
sich legte auf
die härten
wie es sich
senkte auf alles
mit schwere belegte
was schon so schwer
trug am bloßen sein
wie es begann
aufzulösen
die konturen
irgendwann wird es
nicht mehr sein

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