veränderung

die nacht verblasst
schon auf dem weg
in den tag fließt
erstes hell weckt
amsellaute im
kahlen astwerk der
vorstadtbäume
schon habe ich
erstes grün gesehen
das durch das grau
des winters lugt
das avis des
kommenden lenzes

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haiku No. 374

der mond macht sich dünn
verliert sich wie das erste
blatt des kalenders

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zeichen

heute war es dass am wege
ich sah hellgrünzarte spitzen
aus schwerer dunkler krume blitzen

fast schien es als ob die zwerge
in den winterhimmel droben
drohend winzge schwerter hoben

vielleicht war es auch ganz anders
und der ferne lenz schickt grüße
dass er sich bald sehen ließe

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spaziergang

eine stunde
durch den frost
den wolken
hinterher atmen
beim passieren
nackter bäume
stakelnder wiesen
gefrorener wasser
gewärmt im
gespräch

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frost

der stadt wuchs heut ein kaltes fell
frost zwickte in die ohren
des morgens nebliges flanell
verdrängte sonne später hell
doch blieb der tag gefroren

der nebel klöppelte ganz leis
mir spitze an die scheiben
die wegrandpfützen trugen eis
die welt ward puderzuckrig weiß
so kann der winter bleiben

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