vom verschwinden

es war
als wäre er
schon immer hier
gewesen ein teil
des hauses wie
treppe und tür
den kindern
ein riese der
die wege kehrte
und meist summte
später wurden
die kinder flügge
er schaute ihnen
nach von seinem
fensterplatz
der ihm nun sein
kaputtes knie
ersetzte
man kannte sich
und grüßte und
brachte kuchen
zuweilen der vom
feiern übrig blieb
immer öfter war es
trauer die lud
die später einzogen
kannten ihn nicht
gingen schweigend
irgendwann schloss
er sein fenster
als wäre es nun eine
andere welt davor
fragte man jemand
keiner wüsste zu sagen
wann er ihn zuletzt
traf

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abschied

für philipp

als wir
aus der umarmung
uns lösten
legte die sehnsucht
die welt schon
in schatten
die gedanken als
trauriger film
den man erleidet
im hoffen aufs
happy end

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geschlagen

dein blick
laut schreiend
versucht halt zu finden
an jedem passanten
als wäre dein skelett
dir abhanden gekommen
kauert deine seele
blutend am rande
du suchtest nur
aufhelfende hände
und wurdest doch nur
vom rat geschlagen den
du nicht brauchst
lehn dich an
ich höre zu
nur das

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fragwürdig

worauf scheint
die sonne heute
was erhellt sie
für dich
oder dich
wirft das strahlen
dann nicht auch
schatten
wievieles lassen sie
unsichtbar werden
und weißt du davon
stehst du überhaupt
im licht und
was ist das dann
das du verdunkelst

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[lieb]ende

als sie sich
waidwund durchs
unterholz schlug
glaubten wir noch
am ende der fährte
würde alles gut sein
längst verloren
wir unsere spuren
decken schmerzen
mit schorf und
verwesen in sinn
losem hoffen

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