an einen scheidenden

nun gehst du also
wanderst fort
bis ganz ans andre weltenend
uns bleibt als die erinnerung
was vom gefühl des herbsts
uns trennt

nun gehst du also
hast es uns ja
nicht immer einfach nur gemacht
gebärdetest dich wie april
mit regen, sonne,
tropennacht

nun gehst du also
hinterlässt
uns viele früchte, spätes blühn
und blätter die sich langsam färben
wie vögel, die nach
süden ziehn

nun gehst du also
da du schwindest
sag ich dir, ich mag dein licht
wie das der andern jahreszeiten
so zieh dann fort
ich halt dich nicht

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uff! – 13. september

die tage schleichen zäh dahin
die zeit scheint stets zu rennen
uns fehlt das ziel in dieser hatz
die tage schleichen zäh dahin
dass wirs nicht fassen können
ists irgendwie kein gegensatz
die tage schleichen zäh dahin
die zeit scheint stets zu rennen

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sonnenblumenfeld – 1. september

die
goldenen kronen
haben sie abgesetzt
die gesichter
schwarz verhangen
und gesenkt
wie ein bataillon
schwarzer witwen
verdorrend ob des
verlassen seins
wenden sie der
warmen abendsonne
die rücken zu
als wäre ihnen
genuss nun nicht
mehr gestattet
sie hoffen wohl
nur noch auf ihre
nützlichkeit
im winter

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tagesbericht

erst wurd es hell
in diesen tagen
nicht mehr so schnell
wie noch vor wochen
als doch das jahr
– schau im kalender –
noch jünger war

der ganze tag
war voll der dinge
nicht alles mag
man, viele pflichten
um brot und haus
sich noch zu leisten
schlecht sähs sonst aus

schon kam die nacht
und das viel eher
als man gedacht
was noch passierte
weiß ich nicht
ich bin zu müde
lösch das licht

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vorahnung

was wär, wenn schon die vögel zögen
weil nah der winter steht bevor
wenn sie längst schon nach süden flögen
flöhen vor dem, was steht bevor

wenn tage dunkeln, nächte kühlen
auf allem breitet sich das eis
könnt ihrs in eurem herzen fühlen
habt acht, in kälte stirbt es leis

ziehen die vögel, bricht sich bahnen
das ungemach der dunklen zeit
sie wissen wohl, was wir nur ahnen:
zieht euch warm an und seid bereit

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