rezept zur nacht

nachtblau
in das glas
füllen
einen schuss
sahne sacht
verrühren
auf den rand
stecke man
eine goldene spalte
vom mond
wer mag
streut noch
ein paar körnchen
süßen sternenilbers
darüber

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ende [fast] aller tage

nach dem
zieleinlauf
am boden liegend
wie ausgewrungen
alle körner
aufgebraucht
allen schlaf der welt
als lohnenswert
empfinden
mein zahnfleisch
braucht dickere
sohlen

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gedanke

alles
paarweise
immer gemeinsam
rosarote welt
gute und
schlechte zeiten
begehren und gier
interesse und ignoranz
heilung und verletzung
alles paarweise
alles festhalten
sogar die
einsamkeit

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gruselig

wie mich gruselt
das dunkel
kommender tage
nicht nur weil
die sonne
sich rar macht
wie mich gruselt
die kälte
zwischen uns
selbst im gewühl
körper an körper
wie mich gruselt
die stille
aus ständigen
wortkaskaden
so leer wie die
taschen meines mantels
aus zuversicht

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not-aus

wie schwer drückt mich die müdigkeit
wie tausend tonnen blei
der blick schrumpft längst mir vor der zeit
da nacht zum schlafe steht bereit
gedanken werden brei

zwar dunkelte der himmel schon
doch ist es noch nicht spät
der tinnitus als einziger ton
der schlaf als treffendste option
wenn sonst gar nichts mehr geht

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