ort #frapalymo No.19

ein wald im mai
tausend farben grün
aromen von frischem holz
und bärlauch den
wir damals pflückten
zinnkraut streckte sich
an den feuchten gräben
erste schaumige nester
in den quirlen tragend
weißt du noch wie wir
dem specht folgten
dem eichelhäher der
echse im unterholz
wie wir hände hielten
und lippenschnäbel auf
einander drückten
wie wir eine ewigkeit zu
unserer zukunft erklärten
später gingen dort mit
mir die erinnerungen
[licht und duft und
doch nicht dasselbe]
später kamen andere
weißt-du-noch hinzu
ein wald im mai.
hier spukt mein
ganzes leben

„…und so lautet der #frapalymo impuls für den 19. mai: „alle die gleiche anfangszeile: „ein wald im mai. hier spukt mein ganzes leben.“

und das schreiben die anderen: http://paulchenbloggt.de/2016/05/19/frapalymo19mai16-hier-im-wald/#comment-15034

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erwachen #frapalymo No.18

stirnkräuseln
hebt die brauen
heben die lider
hell fließt
in mich und
vogelsang
ächzend regt
sich das
fachwerk meines
leibes wohlig
noch einmal
drehen in
den laken
und nun die
brille auf
sie gibt
den augen
konturen

„…und so lautet der #frapalymo impuls für den 18. mai: „die viele müdigkeit hat mein gesicht ganz nach innen gedreht gemacht.*“ – und ich danke @einsilbig ganz herzlich für diesen wie für viele andere wunderbare tweets. jedes wort ein kleinod!“

und das schreiben die anderen: http://paulchenbloggt.de/2016/05/18/frapalymo-18mai16-die-muedigkeit/

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der welpe #frapalymo No.17

der latsch
war hin
er war einmal
ein lieblingsschuh
schwarze knöpfe
in strubbeligem
übrten die
hypnose der
niedlichkeit
innerliches prusten
machte milde
ach dackel
kind du

„…und so lautet der #frapalymo impuls für den 17. mai: „hunde“. gutes wedeln, bellen und wortbällchen apportieren!“

und das schreiben die anderen: http://paulchenbloggt.de/2016/05/17/frapalymo-17mai16-situativ/

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die sanfte #frapalymo No.16

samtig schwarz
schläfrig weich
winzig – eine
hand|voll flausch
war sie bald
herrin der stube
sanft und still
schüchtern fast
blickte sie
von der höhe
auf uns immer
wohl|wollend
hielt ich
mich ruhig
kam sie
sich zu holen
was ihr zustand
sanft und leise
nie blieb ein
kratzer zurück

„…und der impuls lautete: „katzen“…“

und das schreiben die anderen: http://paulchenbloggt.de/2016/05/16/frapalymo-16mai15-naivdichtung/

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kindersommer #frapalymo No.14

holzräder
eisenbeschlagen
ratterten über
das granitpflaster
darüber hölzerne
wände darin auf
duftendes heu
gebettete kaninchen
spazieren ich
fuhr

ich höre noch immer
großvaters lachen
wenn wir ihn
bei der ernte
besuchten auf der
streuobstwiese
oder er mit mir
purzelbäume schlug
abends auf der
tenne

„…und der „wie-damals“-impuls lautete: „in dem apfelbaum meiner kindheit“ – nach einem tweet von @poetin aus dem ersten #frapalymo im november 2011…“

und das schreiben die anderen: http://paulchenbloggt.de/2016/05/14/frapalymo-14mai16-nineteen-eighty-five/

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