offene see #frapalymo No. 6

an bord
wenn man fröstelnd
im westwind steht
eine grenze
überschreiten in
topographische
wunder
hier wo armut
so belanglos ist
wie reichtum
riecht nur der
nektar westeuropas
muss durch hunderte
kehlen laufen
verlor Ordnung
ihre schneidende
schärfe im
faltenwurf der
improvisation
an bord
fröstelnd im
westwind sehe
ich den mann
der lebt
lachend duckt
er sich im
vorraum vor
dem westwind

impuls: „nur wörter aus zwei seiten sind erlaubt“.
[ http://paulchenbloggt.de/2015/05/05/frapalymo-impuls-6mai15/ ]
meine quelle: heinrich böll, irisches Tagebuch (die ersten beiden Seiten)

Alle Texte dazu hier: http://paulchenbloggt.de/2015/05/06/frapalymo-6mai15-abteilung-der-wirbellosen/

© 2015, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

Zu neuen Küsten

unten

der
hölzernen haut
wuchsen buckel
aus kalk
kraterlandschaften
unter der
wasserlinie
bremsen die
blinden passagiere
auf unserem
weg
weg von
den sicheren
stränden

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Zu neuen Küsten

nacht

ein
fahler mond
zwängt sich
durch rasende
wolkenlücken
zieht seine
glitzerstreifen
über das
wallende tuch
der see
leise wispern
die tropfen
von brechenden
kanten treffen
sie auf
die schiffshaut
glucksen sie
glücklich

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Zu neuen Küsten

Sehnsucht

der ort
noch verwaist
nein
der wind
wohnt schon
hier
wirft die
möwen ins
blau wo
die träume
anheuern
für eine
überfahrt
ich halte
sie an
den händen
noch
stehen wir
ein wenig
verloren
auf dem
salzbleichen
stein der
verlassenen
pier
die luft
tief in
unsere seele
atmend

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Zu neuen Küsten

zwischenwach

ächzen
zwängte sich
in meinen
traum
als führe
der wind
durch die
nackten rahen
im dunkel
misste ich
das sanfte
rollen
reglosigkeit
bettete mich
als ich den
mund schloss
erstarb das
ächzen

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