tropische nacht

wo bist du, abendkühle?
kann nicht zur ruhe finden
es drückt tropische schwüle
sehn mich nach frischen winden

kann nicht zur ruhe finden
die schwüle lastet schwere
sehn mich nach frischen winden
gedanken gehn ins leere

die schwüle lastet schwere
das leben scheint zu schleichen
gedanken gehn ins leere
kein ziel scheint zu erreichen

das leben scheint zu schleichen
der durst, er wird zur plage
kein ziel scheint zu erreichen
am ende solcher tage

der durst, er wird zur plage
es drückt tropische schwüle
am ende solcher tage
wo bist du, abendkühle?

© 2020, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

im fundbüro der nacht

es gibt hier
mannigfaltiges
scherben
eines traumes
aus kindertagen
ein verwaister kuss
ein nicht beendeter
streit (schwelend)
flitter vom vortag
ein duft nach boudoir
ein verlorener ring
zwei linke haken
ein sterbender flirt
ein paar rotweinflecken
ein müdes lächeln
eine halbe tube
sehnsucht (matt)
ein spotlight
ein bettloses monster
die starke schulter
suchst du hier
vergebens

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nachtwach

das dunkel
für den blick
undurchdringlich
wie der schwarze tann
aus den märchen
der kindheit
hocken im ungewiss
wünschend sich an
hundert andere orte
still erstarrt
lauschend einzig dem
unheimlichen knacken
schleichender gedanken
im unterholz

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haiku No. 407

dunkelheit senkt sich
deckt mild alles drängende
ruhe greift nun raum

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abendschau

fahle wolken
in den dunkelnden
himmel gedrückt
sterne spielen
verstecken
meine blicke
tasten von fleck
zu flecken und
suchen den mond
der irgendwo den
schwellenden bauch
sich streicht
vielleicht treffen
wir uns noch
diese nacht

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