april-pantun

sonnentage als versprechen
täglich locken linde lüfte
aus den steingesetzten höhlen
befreit aus zwängen dicker hüllen

täglich locken linde lüfte
alle welt will draußen leben
befreit aus zwängen dicker hüllen
die blasse haut kann wieder atmen

alle welt will draußen leben
leichter gehen sich die wege
die blasse haut kann wieder atmen
mundwinkel erklimmen höhen

leichter gehen sich die wege
sieh! die ersten schmetterlinge
mundwinkel erklimmen höhen
die zunge streicht ein erdbeereis

sieh! die ersten schmetterlinge
brefreit aus zwängen dicker hüllen
die zunge streicht ein erdbeereis
sonnentage als versprechen

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

es wird zeit

es wird zeit für schnee
der das grau macht hell
sanfte stille fee
schafft ein weiches Fell

der das grau macht hell
dreht die welt ganz leis
schafft ein weiches fell
aus wassertröpfcheneis

dreht die welt ganz leis
ein flockenwalzer fein
aus wassertröpfcheneis
ins herz zieht frieden ein

ein flockenwalzer fein
sanfte stille fee
ins herz zieht frieden ein
es wird zeit für schnee

© 2017, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

novemberregen #frapalymo No. 21.1

der himmel fällt mir auf den kopf
in kalten feinen regenfäden
hände suchen nach taschenwärme
die feuchtigkeit krallt in den körper

in kalten feinen regenfäden
erwachsen pfützen an den wegen
die feuchtigkeit krallt in den körper
kein spatz findet sich ein zum bade

erwachsen pfützen an den wegen
bald wird das nass vom frost erblinden
kein spatz findet sich ein zum bade
ein gummistiefelchen nur platscht

bald wird das nass vom frost erblinden
hände suchen nach taschenwärme
ein gummistiefelchen nur platscht
der himmel fällt mir auf den kopf

impuls: „schreibt ein pantun“.

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 21nov17: kein ton keine wahrheit

© 2017, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

klage #frapalymo No. 21

ach, so launisch sind die tage
sturm und kälte bringt die zeit
die sicht voraus ertrinkt im vage
und kein lichtblick weit und breit

sturm und kälte bringt die zeit
nein, feste mauern schützen nicht
und kein lichtblick weit und breit
wenn es am herzfeuer gebricht

nein, feste mauern schützen nicht
wenn der mensch ein wolf dem nächsten
wenn es am herzfeuer gebricht
erfriern die stillesten und schwächsten

wenn der mensch ein wolf dem nächsten
die sicht voraus ertrinkt im vage
erfriern die stillesten und schwächsten
ach, so launisch sind die tage

impuls: „schreibt ein pantun“.

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 21nov17: kein ton keine wahrheit

© 2017, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

elegie #frapalymo No. 1

ich zähle die regentropfen an den zweigen
und ich erinnere noch einmal wie es war
du warst so ernst und wolltest nicht mehr bleiben
ich schwieg, denn du sprachst so unglaublich klar

und ich erinnere noch einmal wie es war
ich ahnte nicht was zwischen uns nun stand
ich schwieg, denn du sprachst so unglaublich klar
dass meine eignen worte ich nicht fand

ich ahnte nicht was zwischen uns nun stand
wir lebten lang schon in sprachlosigkeit
dass meine eignen worte ich nicht fand
wir haben uns verloren mit der zeit

wir lebten lang schon in sprachlosigkeit
du warst so ernst und wolltest nicht mehr bleiben
wir haben uns verloren mit der zeit
ich zähle die regentropfen an den zweigen

impuls: „ich zähle die regentropfen an den zweigen“ nach Hilde Domin:„abzählen der regenbogenschnur“

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 1nov17: zahlenspiel

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