ausgerechnet das #frapalymo No. 29

es gibt keinen kitsch;
es gibt nur
eigenwillige sehnsucht.

@miku85335434

ornamental
der gewaltige rahmen
belegt mit unmengen
goldener farbe
und diese landschaft
so glatt so bonbonfarben
so steril in seiner
vielzuschönheit
der hirsch den sie
als kind bewunderte
so fremd wie eine
banane im erdbeerfeld
und nur sie wusste
von den schönsten
geschichten auf dem
riesigen sofa damals
aus urgroßmutters
liebevollen gedanken
deshalb

impuls: „schreibt ein kitschgedicht“

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 29nov18: gurken zum glotzen am baum

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

hör zu #frapalymo No. 27

du, weißt du, wie ein rabe schreit?
über den ländern gleitend dahin
kommen dir sagen dabei in den sinn?
es war seit beginn einer rauen zeit

da man ihn fürchtete und mied
sang doch von kriegen er und pest
die kaum je einen leben lässt
von langem dunkel sang sein lied

dem raben ging es dabei wohl
der schwarze schnitter tag für tag
fuhr ein erquicklichen ertrag
der rabe schlug den bauch sich voll

die menschen waren stets bedroht
wo fraß nur noch die ratte fand
sie zogen schneisen in das land
der krieg, der rabe und der tod

es ist generationen her
und doch ist ein erinnern da
noch immer ist das elend nah
wunsch auch, dass es uns träf nicht mehr

der rabe schreit. hör nur, fürwahr
erinnerst du, vovon ich schrieb?
er ist ein rabe nur. er blieb
in unsern breiten ziemlich rar

impuls: „gleiche anfangszeile für alle – beginnt eure texte alle mit: „du, weißt du, wie ein rabe schreit“ von selma meerbaum-eisinger

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 27nov18: das licht tags

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april 1987 #frapalymo No. 23

müde
schwer
nach
diesem abend
erschöpft bis
zur leere
war sie
weggerutscht
irgendwann in
einen schlaf
der sich anfühlte
wie hundert jahre
dann weckte sie
ihr sohn (mit
leisem ruf noch)
das erste mal

impuls: „ein traum (noch warm) fällt zerschlafen vom himmel.*“nach einem tweet von mundräuberin@amigamia1510

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 23nov18: weißt du

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erinnerung #frapalymo No. 18

großvaters hände

bargen
eine ganze welt
für mich
als sie nicht mehr
den schweren granit
brachen zu pflaster
blöcken säulen und
gotischen portalen
hielten den springer
so unendlich sacht
den bauern und auch
die königin beim spiel
in den ruhezeiten im
schatten des kirschbaums
hielten meine hand
beim balancieren auf
baumstämmen und mauern
beim tanz (meine
füße auf seinen)
schnitzten muster in
haselnussgerten
und eine allein barg
mein ganzes gesicht
schon lange ruhen sie
ich suche zuweilen
noch immer nach
ihnen

impuls: „meinen blick ausruhen, auf deinen händen*“ nach einem tweet von @tschabuhjahhh.

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 18nov18: bei dir

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ungetüm #frapalymo No. 14

schweres ding
dachte ich
wenn ich vaters
schwarzes monster
griff das verfressen
ins papier biss
schweres klobiges
ungetüm vampirte
löcher paarweis
blechern klappernd
in die blätter
mühsam, dachte ich
das konfettimachen

impuls: „verdichtet den tag des lochers

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 14nov18: hymne

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