vom nieseln

draußen raunt es in die nacht
dem wolkengrau entkommt ein nieseln
ich schließ die augen, und es klingt
wie der fall von kleinen kieseln
wie heimelich es drin doch ist
wenn draußen kleine tropfen rieseln!
ich stell mir vor, dass eifrig sie
reinigend durch die lüfte wieseln
es macht mich froh. und schläfrig auch
höre ich dieses leise grieseln
es bringt mir schlaf in frischer luft
von mir aus kann es weiter nieseln…

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30. dezember

die sonne hat den himmel
grad noch mal leergefegt
was will sie uns beweisen?
glaub ja, dass sie erwägt
uns milde nun zu stimmen
weil sie damit belegt
das jahr wäre gewesen
von schönem nur geprägt
und doch war da so vieles
was man nur schwer verträgt
ach leuchte, heimatstern, nur
für den, der gutes hegt
erfreue mich am hellen
werd ungern reingelegt
ich sehe licht und dunkel
und alles, was bewegt
ein flugzeug zieht ein weißes
band etwas angeschrägt
hinter sich hoch im himmel
den du so schön gefegt

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bedeckt

einsam kann freitagabend sein
das wochenende bricht herein
heut war ein regnerischer tag
grauschwere wolken zogen ein
sie waren leck und liefen aus
verdunkelten den sonnenschein
nun dämmert langsam schon die nacht
und endlich hält der regen ein
die müdigkeit ist längst mein gast
doch fürcht ich, ich schlaf schwer nur ein
fühle mich einsam, seh ich nicht
des mondes silbrig hellen schein

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wald

sieh! das portal – es steht dir immer offen
kannst kommen, wann du willst. hol luft, tritt ein
bring alle sinne mit in diese kathedrale
schon bald wirst du vom alltag dich befrein
geh ein paar kilometer, und auf dem weg
wird dein gang wie über einen teppich sein
die vogelstimmen unter dem gewölbe
singen choräle die ein jedes herz erfreun
es ist ein haus aus licht und luft und klang
und kann schon bald ein ort der kraft auch sein

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nebel

die nebelzungen kriechen aus den wiesen
sie lecken über felder wald und wege

sie saugen aus der welt die letzten farben
und dunkler wird die welt durch graubeläge

es ist fast so als höre man durch watte
wie wenn die sinne lahm es einem lege

auch die gedanken schleichen durch die tage
beschweren dass der frohsinn uns errege

das licht wird rar, um uns die welt wird kälter
so bleibt mir nur die flucht in innere gehege

auch wenn er dämmt, der nebel kann nicht wärmen
doch ist er wert, dass ich mit reimen ihn belege

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