richtigstellung

ich dichte nicht
ich denke
zuweilen schreib ichs hin
und wenn meine gedanken
an schönen worten ranken
dann wird mir leichter
weil ich ihrer dann
entbunden bin

du kannst das
ganze lesen
und dennoch gehst du fehl
zu meinen all dies
hätte art
dein irrend lob es
trifft mich hart
weil ich ganz sicher
und bestimmt nicht
zu den dichtern zähl

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

erster märz

die einen tragen lange schäfte
und hüllen sich in warmen stoff
die andern gehen jackenlos
schon steigen wohl des frühlings säfte

den pflanzen muss es ähnlich gehen
während noch dürr der bäume holz
ist doch am boden blau gelb weiß
ein blütenallerlei zu sehen

längst weckt wieder der meisenschlag
und laut der amseln morgenzeter
fehlt noch der mauerseglerruf
der erst im juni klingen mag

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

vollmond

ach mond! du silbrig rundes ding
du wanderst einsam durch die nacht
woher ichs weiß? hab dich gesehen
hab ja kein auge zugemacht

kein wölkchen trübte meinen blick
du strahltest hell in meine welt
ich folgte dir mit wachen augen
der schlaf hat sich nicht eingestellt

schon neigt die nacht dem ende sich
du zogst längst fort aus meinem blick
wenn später ich am kaffee nippe
denk müde ich an dich zurück

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

seufzer

o wie der wind so heftig heut die wolken treibt
als sollten schnell sie noch ein fernes ziel erreichen
ein kühler regen fällt und lässt die wege weichen
es ist so ungemütlich dass man gern im warmen bleibt

der diesen tag erfand vergaß dabei das licht
das grau am himmel wechselt die schattierung
nur nach der dicke seiner wolkigen wattierung
sie zu durchbrechen heut vermag die sonne nicht

ach winter, warum narrst du mich in diesem jahr!
weißt du nicht wie ich deine hellen seiten schätze?
sonnenbeschienene kristallbeschneite plätze
beim gehen knirschte es, die luft wär kalt und glasig klar

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

gedanken auf deinen weg

(halbzeit für elli)

du bist oft leicht und manchmal schwer
zuweilen bist du selbst dir fremd
kennst das gefühl der traurigkeit
wie es ist wenn dich der zweifel hemmt

dass längst nicht alle dinge liefen
wie du erträumt, ermüdet dich
doch ist das leben wie musik
was wärn die höhen ohne tiefen?

du hast noch wünsche, lebst sehr gern
wer je dein lachen hörte, weiß
wie deine seele leuchten kann
in grauer welt ein heller stern

hatt ich die liebe schon erwähnt?
gibst sie mit vollen händen aus
noch fehlt der eine der dir ist
was du im innern tief ersehnt

bist manchmal schwer und oft auch leicht
grad zweifelst du an deinem mut
glaub nur an dich, trau deiner kraft
und dass für deinen weg sie reicht

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.