haiku No. 468

wie das laub zittert
im kühlrauen sommerwind
als wär schon august

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abendreim

der mond verschleiert sein gesicht
mal seh ich nase, mal das kinn
das wolkengrau teilt stets das licht
und macht, das ganz verwirrt ich bin

der mond verschleiert sein gesicht
ich wohne seinem spielchen bei
die ganze sichel zeigt er nicht
als ob was nicht in ordnung sei

der mond verschleiert sein gesicht
mal zeigt er kinn, mal seine nase
warum erst tut, das weiß ich nicht
oh, wie ich diesen zustand hasse!

der mond verschleiert sein gesicht
ich mein, ich hör ihn leise schmunzeln
ich schlafe ein. dann träume ich
der mond hätt höllisch viele runzeln…

bäh!

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unzuverlässig

wenn
die wolken
drohend sich türmen
wenn
die böen
durch wipfel stürmen
dann
bleib gelassen
ängstige dich nicht
der
himmel vergisst
was er verspricht

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vom nieseln

draußen raunt es in die nacht
dem wolkengrau entkommt ein nieseln
ich schließ die augen, und es klingt
wie der fall von kleinen kieseln
wie heimelich es drin doch ist
wenn draußen kleine tropfen rieseln!
ich stell mir vor, dass eifrig sie
reinigend durch die lüfte wieseln
es macht mich froh. und schläfrig auch
höre ich dieses leise grieseln
es bringt mir schlaf in frischer luft
von mir aus kann es weiter nieseln…

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juli-dystopie

über dem weizen dieses flimmern
hoch oben stirbt der sang der lerche
im gnadenlosen sonnenfeuer
über dem weizen dieses flimmern
man atmet staub bei allen schritten
auf regen wartet man vergebens
über dem weizen dieses flimmern
hoch oben stirbt der sang der lerche

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