malade

ein dämmern
das auf allem liegt
das ticken der uhr
als ständiges da capo
dieser einen sekunde
die nicht vergehen
will seit tagen
und nächten die
aneinander gekettet
doch nur das dämmern
wechselnd nuancieren
mikrokosmos der
schlafenden gedanken
während die welt
draußen sich weiter
dreht

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auf dem wege

meinem sohn

unsere
gemeinsame zeit
fahrend in dieser
blechhülse
einer gesellschaft
entgegen
diese zeit
in der wir
nur uns haben
diese zeit die
uns zeigt wie
wir verbunden
ich möchte sie
dehnen und
fürchte die
ankunft

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berichte von einsamkeit

20

wie immer
saß er da
auf seinem platz
angelehnt an
abgescheuertes
eichenfurnier
hielt seinen
ellenbogen
hielt seinen kopf
die brennweite
seines blicks
ankerte weit hinter
dem mehrfach wieder
aufgefüllten glas
er sagte nichts
nie sagte er etwas
seine worte die
mehrfach gesiebt
alles unnötigen
entbehrte
schien er sich
sorgsam einzuteilen
dass sie ihm nicht
ausgingen bis
zu seinem ende
und so fand er
auch keine die
ihm erklärten
wie er hier
gestrandet war

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also wirklich!

frag
doch den mond
wie er es macht
sich einfach zu verschlanken
und
w a r u m    w i r d
e r    w i e d e r    f e t t ?
für die antwort lass ich danken

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tauwetter

der
schnee von gestern
angetaut wie
ein sorbet im
sommerwind
wandelte er sich
in braunen matsch
(fest sich saugend
an reifen und schuhen)
die furchen des
verkehrs von heute
morgen früh schon
zu hindernissen
gefroren

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