abendreim

ich will mich an dich lehnen
am abend still und schwer
und längst will ich nicht mehr
mich ständig nach dir sehnen

wenn dann die nacht gekommen
dann soĺl dein augenblick
in meinem ruhn. das glück
mit in den traum genommen

soll durch die nacht mich leiten
bis in die morgenstunden
wenn wieder ich gefunden
dich nah an meiner seiten

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senryū No. 101

um mitternacht wie
die igel heimwärts rascheln
durch wiesen voll laub

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eins

fingerberührungen
hautschmelzpunkte
für momente dieser
gemeinsame kreislauf
wir zu einem körper
verschmolzen die
bewegung folgt
nicht mehr unseren
willen befreit sich
aus engen gedankengängen
nehmen wir alle momente
wahr

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septemberfund

wie freut ich mich als ich dich fand
ich war schon fast vorbei gegangen
doch spürte ich nach dir verlangen
nun stachelst du in meiner hand

so leuchtend grün ist noch dein kleid
an einer stelle eingerissen
doch wird der spalt sich weiten müssen
im warmen braucht es nicht viel zeit

dann zeigst du deine braune schale
sie wird so samtig glänzend sein…
ich steck dich in die tasche ein
zum dank piekst du mich mal um male

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annäherung

du bist nicht da und doch bin ich
bei dir, in jedem augenblick
dein lachen öffnet mir mein herz
ich schließ die augen, träum zurück

du tauchtest auf wie ein komet
der meine stratosphäre quert
nun dieses flatterige sehnen
das stets zu treffen dich begehrt

da ziehst du hin in deinem lauf
nur nichts verpassen, raunt mein herz
ich halte dich bestimmt nicht auf
hoff doch auf glück, ahn bald den schmerz

du bist so fern und nah zugleich
zogst in meine gedanken ein
tags will ich deinen weg beschatten
des nachts will ich ein licht dir sein

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