moment #lyrimo No. 12

der wind weht blütenblätter von den bäumen
für einen augenblick meint man, es wäre schnee
ich liege dösend mitten im grünen kosmos
wo ich mich ganz umringt von blumensternen seh

ein kätzchen tatzt sehr tapsig nach den faltern
noch ganz umsonst, sie sind ja viel zu schnell
ein wölkchen wirft keck auf die sonne schatten
da kommt ein wind, und es wird wieder hell

und noch viel mehr. er trägt der rosen düfte
zu mir und kitzelt wohlig meinen sinn
das ist die zeit in welcher ich am liebsten
über den ganzen tag in wald und wiese bin

impuls: zurück zur natur

alle texte lest ihr hier: zurück zur natur

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für philipp

vorhin
am telefon
waren wir uns
so nah
und ich fühlte dich
wie vor fünf und
dreißig jahren
als ich dich das
allersrste mal mit
meinem arm umfing
du bist mir über
den kopf gewachsen
wurdest schnell lang
und später dann groß
und ich fühle heute
unendlichen stolz

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so

bei einander sein
ungeachtet der distanz

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überlegung

glaube führt oft weg von dem was
nicht erträglich scheint
alles reale berührt dich dennoch
was wirst du leben wenn
du dich aus der welt
denkst?

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spaziergang mit frau s.

sie
erzählte viel
an diesem nachmittag
als wir uns
zum kaffee trafen
(plus zweikugelneis)
alles was es brauchte
war das tempo zu drosseln
sich ihrem federleichten
schritt anzupassen
und ihr zuzuhören
sie erzählte
aus achtzig jahren
da ihr jemand zuhörte
während wir schlenderten
durch ihr leben wie
durch licht und schatten
des kleinen parks
das war ein
schöner nachmittag
sprach sie
ja
sagte ich
das war ein schöner
nachmittag

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