windiger reim

ein wind
schlüpft durch
mein fenster
legt sanft
sich aufs
gesicht
ich hör ihn
draußen singen
und durch die
straßen springen
nur sehn kann ich
ihn nicht

er rüttelt
an den bäumen
das ist
natürlich klar
doch die nacht ist
längst gekommen
hat mir die
sicht genommen
wie sie im
hellen war

so muss es
dabei bleiben
dass ich den wind
nur spür
er kommt und will
schon fliehen
ich lass ihn
weiter ziehen
und mag ihn sehr
dafür

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

vom wegrand

dunkel braun
glänzender lack
wird rissig
grün quillt
zart aus knospen
bald schon wachsen
den kastanien
finger

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18. märz

ein tag
der geräusche
der tinnitus
die frühen vögel
die mauerbienen
die kinder im hof
zeit der offenen
fenster

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dazwischen

heut war es dass ich schaute
ein veilchen, das da blaute
erst eins, dann immer mehr
was ich mich drüber freute!
wie ich die zeichen deute?
der frühling zieht einher

kaum hegt ich den gedanken
da war ein weißes schwanken
und tanzen in der welt
der winter hängt am leben
er will es noch nicht geben
wenn ich auch lenz bestellt

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scilla

unter dem
liguster
am wegesrand
im wetterschatten
geduckt die
winzigen blauen
blütensterne
als trauten
auch sie nicht
der langen ankunft
des frühlings

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