zustand

die worte waren
ihr ausgegangen
in den begegnungen
dieses tages
da saß sie
am abend wortleer
in den schweigenden
wänden und lauschte
lauschte wie eine
besorgte mutter
spät nachts wartend
auf heimkehr der
verlorenen kinder

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verlauf

als wäre da ein fremder draht
den heimlich angeklemmt man hat
zieht nur ganz wenig energie
stetig aus deiner batterie
du merkst es kaum, fühlst müde dich
und irgendwann dann reicht es nicht
mehr für ganz alltägliche dinge
als wenn ein gummiseil dran hinge
das dich in der bewegung hemmt
als sei die ganze welt verklemmt
und irgendwann ist sie dann leer
die batterie. nichts regt sich mehr
das laden ist sehr kompliziert
nur selten wird es akzeptiert
dass die maschine abgeschmiert

so wirst du gern dann aussortiert

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kramtage

noch ist
es schmerzhaft
einzutauchen in
das vergangene
zu sichten was war
zu erinnern
auszuwählen was
bleiben darf

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unfall

fand beim kramen
deine briefe
las ein wenig
wie in den märchen
der altvorderen
schnitt mich
beim zusammenlegen
des blattes
verlor zwei drei
tropfen herzblutes
so lange also
wirkt es noch
nach

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drinnen

bleiben
regungslos
verharren wie ein
verlassenes kitz
im hohen gras
das draußen
flüstert mir
seine existenz
durch fensterspalten
sehnsuchtsort
bedrohlich atem
lähmender druck
und beim schrillen
der türklingel
gewissheit nicht
auffindbar sein
zu wollen

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