eine schnecke

sie war rausgekrochen
aus ihrem refugium
reckte die fühler
äugelnd ins licht
ihr fuß saugte sie vorwälrts
langsam und stetig
worauf sie wohl traf
sie wusste es nicht

immer weiter kroch sie
über untergründe
die fühlten sich nicht
immer angenehm an
überwand stämme, mauern
steine und kanten
sie fühlte sich frei
und sie kam gut voran

bis sie etwas berührte
mit den äugelnden fühlern
und sie spürte tief innen
berührt’ es auch sie
da kroch sie wieder rückwärts
in ihr winziges häuschen
ganz nach hinten ins enge
denn dort fand man sie nie

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gereimter seufzer

in meiner
hütte wo
denken und
gefühle hausen
herrscht selten
einigkeit
wenn sehnsucht
und vergessen
sich balgen
gewinnt meist
die sehnsucht
den streit

dann schmollt
in der ecke
das vergessen
verhält sich
ganz still
und mich
drückt die
sehnsucht die
ganz mich
einnehmen will

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gegen alle kälte

in diesen
kalten tagen
leg ich
wenn ich frier
meine hand
mir auf
den arm
dort wo du
mich das
erste mal
berührtest

das wärmt
für einen
moment

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paradox

je näher
ich dir komme
desto mehr
entfernst du dich
fast scheint
es ein tanz
ein spiel
zu sein
je mehr
du dich entfernst
desto näher
kommst du mir

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weißt du…

du bist
mir nah
im fühlen
kein platz
dazwischen
und nun
möcht ich
stets zuerst
dich erblicken
öffne ich
meine augen

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