relativität

die
eigene bewegung
im kriechgang längst
über den rand
der erschöpfung
hinaus
ich nehme sie
kaum noch wahr
im rasen
einer welt deren
götzen so falsch
sindwie der duft
von gewissheiten

© 2022, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

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in der schwüle
dieser zeiten
zerlaufen wir uns
wie unsere leben
staubgrauen
deckt alles
unzulänglich
mit ödnis

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bedrohlich

du
weißt nicht
was es ist
du siehst es
und auch nicht
und du hast
angst
man sagt
es wäre hier
doch wo genau
das sagt keiner
nur die angst
die ist da
du willst
es sehen und
doch lieber
nicht
und du selbst
willst ganz sicher
lieber unsichtbar
sein
ach wäre es doch
nur das monster
unterm bett
das konnte papa
mutig vertreiben
für immer

silvia springorum: stigma omikron

ihr findet das bild mit vielen anderen Werken in ihrem blog springorumkunst.wordpress.com

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schwund

alles scheint
grad zu schwinden
zuerst
die gewissheiten
das sichere gefühl
und der mut danach
die dicke der haut
die farben der welt
die offenheit wie
auch die zuversicht
alles schwindet
und ich?
sehenden auges
löse ich mich
langsam auf in
verschwinden

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betrachtung

schau nur
dieser himmel
so konturlos grau
sage ich erstaunt
kein stern kein
weißes wolkentier
bleiben uns
nur dornen
uns daran
zu reißen
grate oder
stolpersteine

ich weiß nicht
sagst du
mein blick hat
sich eingenistet
im unsichtbar

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