gedankenflug

ich bin ein rabe
heimlich und laut
schillere mit meinem
federkleid schwarz
alles wissend
und neugierig
flöge ich auf
bis in die weißen gipfel
überblickend die
winzigkeit des seins
wär gern allein und
doch gern unter allen
die meine schwärze
nur fürchten und das
glutrot meines blutes
doch nicht erkennen

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janusköpfig #sammelstelle

was ist das
dass es mich
in mir erschüttert
entzieht mir
den grund und
mich zwingt
gedankengeflechte
mir zu spinnen
zu halteseilen
splissig über
die zeiten und
nie ganz fest
vermitteln sie
halt
und doch
bremsen sie mich
zuweilen zu begehen
neue wege

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erkundung

stiftsruine bad hersfeld

die alten mauern
tragen die scharten
wechselnder zeiten
einen vierpass auch
durchlässig meinem
neugierigen blick
ein dach freilich
fehlt schon lang
mauern bekamen
wellige konturen
ihr gestein brach
heraus in den
händeln der zeit
ich schaue hinauf
bis dorthin wo
der turm endet
schweigend als
spräche er
zu mir

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störgeräusch

durch die
kleine stadt
flanierend
beobachtet von
alten fenstern die
durch hölzerne balken
fein säuberlich getrennt
unter tiefen dächern
wohnen
dort flanierend
über pflastersteine
und der beschaulichkeit
nachsinnend die freitags
gegen abend sich
verbreitet in den
engen gassen unter
tiefen dächern
dort also flanierend
fühlte ich die
entzauberung des moments
mit jedem vorbeirollenden
grollenden motor
aufs neue

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gelangweilt

du
redest auch
wenn du
nichts zu sagen
hast
nebelkerze
oder attacke
als verteidigung
rede nur
das sagt mir
nichts

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