nachtreim

die tür zur nacht
wird streng bewacht
von einem alb

der mond im baum
sieht einen traum
jedoch nur halb

der leise schleicht
schaut, ob nicht weicht
des albes blick

ein säckchen sand
in seiner hand
hofft er auf glück

bis er dann läuft
vom alb gestreift
und ganz zuletzt

erreicht den schlaf
und traumes schaf
ein albhauch hetzt

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

parallelen

unentschlossen
dieser abend
weiß nichts von
plänen von träumen
zieht heran
mit lauer hand
dunkle schwere
ausbreitend den
blick verfremdet
ermüdet ankerlos
vorüber zieht
bald schon nur noch
erinnerung
vielleicht
so wie du
damals

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vollmond

gießt silber
in die nacht
flutest gedanken
an wesende nach
fühlend tief
die zeiten die
der fluss trägt
weiter

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haiku No. 377

ach silberner mond
da du wachst hoch über mir
wird mein schlaf traumhaft

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abendreim

dieser abend kam heimlich
und der sturm zog längst weiter
morgens wolkenverhangen
ward, als mittag vergangen
in der dämmerungsstunde
tages himmel noch heiter

ob wir heute erfahren
wieviel sternlein dort stehen?
schickt der wind pfeifend wieder
neues wolkengefieder?
bleibst du wach, statt zu träumen
wirst du es sicher sehen

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