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Er zerfleddert
meinen Tag
füllt jeden Raum
zwängt sich in jede
Lücke meines Tagwerks
lässt mein Herz stolpern
meine Seele hüpfen
mich in Melodien denken
dehnt meinen Tag in
kurze Augenblicke
hält mich auf Trab
und gibt mir Beruhigung

Dieser Gedanke an Dich
Schaut nach Dir
um neu beladen mit mit
aller Macht zu mir
zurückzukehren

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Auf See

– Zweiundzwanzigster Eintrag –

Liegezeit

Dieses Warten scheuerte
schon Deck und Seelen
gab den Beinen Gelegenheit
das Gehen auf festem
Grund neu zu entdecken
brachte den Einen den
Appetit zurück den die
Wellen über Bord
gespült hatten

Den Anderen wächst nun
die Sehnsucht über den Kopf

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ERKLÄRUNG

Ich geh zu Dir
das heißt
ich komme Dir entgegen
Ich denk an Dich
das heißt
Du erfüllst alle meine Sinne
Ich vermisse Dich
das heißt
jeder Tag schlägt die Wunden tiefer
Ich liebe Dich
das heißt
Komm Du
und nimm mich

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Stell Dir vor

Stell Dir vor
Dich spräche
Einer an
so Einer mit viel
Wolle im Gesicht
fragte Dich
unverblümt ob er
Dich malen dürfe
Wie würdest
Du reagieren
Wie verbergen dass
es Dir schmeichelt

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24

Da stehst Du nun
schaust mich an mit
diesem fragenden Blick
wie der Junge der
die Hosentaschen nach
außen gekehrt die
Schultern gehoben
sich wundert wo sein
Schatz geblieben ist
Ja weißt Du es
denn nicht selbst
Als Du ihn fandst
strahlte er Dich an
Du hobst ihn auf
trugst ihn eine Zeit
in der Hand
Riebst ihm gar
den Staub der Zeit
wieder von seiner
funkelnden Haut
Irgendwann
Du entsinnst Dich
des Moments nicht mehr
stecktest Du ihn ein
in die Hosentasche
zu den Asservaten
Deiner Existenz
Das Funkeln
verblasste und
bekam Schrammen
Wunden die nicht
heilen wollten
Das Loch in
Deiner Tasche war
die Hintertür zu
entkommen und sich
neu finden zu lassen

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